Unsere Vision

Die Vision von espaceSélah ist es, einen nachhaltig bewirtschafteten Hof zu betreiben, der auch der Gesellschaft dient. Neben dem landwirtschaftlichen Betrieb wird es wie bei unseren Vorgängern eine sinnvolle Ergänzung mit Tourismus, Caring-community (care-farming) und sozialem Engagement geben.

Landwirtschaft

Der Hof wird in der heutigen Betriebsform mit Muttertierhaltung und Schweinezucht weiterbetrieben. Mit den Maultieren wird auch das bestehende touristische Angebot weitergeführt. Zwei Personen aus unserem Team absolvieren die nötige Ausbildung und werden den Hof als Betriebsgemeinschaft übernehmen.
Der Landwirtschaftliche Betrieb ist Anker und Ausgangspunkt der weiteren Kernelemente von Tourismus und unserem sozialen Engagement.

Caring Community

Eine Kerngemeinschaft wohnt gemeinsam mit den Bauernfamilien auf der Liegenschaft und hilft vor allem im Umfeld der sozialen Projekte und der weiterhin als Kernelement betriebenen touristischen Aktivitäten mit. Dafür brauchen wir zusätzlichen Wohnraum (Umbauprojekt).

Soziales Engagement

Soziales Engagement in Form von Möglichkeiten zum Mitwohnen und Mitarbeiten. Wir wollen Raum schaffen, um Menschen für kürzere oder längere Zeit bei uns aufnehmen zu können.
Der Betrieb des Gruppenhauses wird eingestellt. An dessen Stelle entsteht mit dem Ersatzneubau das Zentrum von unserem sozialen Engagement.
Ziel ist es, mit Tagestrukturen, sinnvollen Beschäftigungen und mit einem Leben in Gemeinschaft ein Zuhause für Menschen mit Herausforderungen zu schaffen.

Tourismus

Die touristischen Angebote mit Trekking und der Ferienwohnung sollen weiterentwickelt und passend zu unserem Sozialen Engagement ausgebaut werden. Nebst der Mitarbeit in der Landwirtschaft entstehen hier Aufgaben, bei denen Menschen neue Erfüllung und Freude finden können.

Wirtschaftlichkeit

Zusammen mit den Einnahmen aus der Betreuung von Menschen und Mieten der Wohnmöglichkeiten sowie den touristischen Angeboten und Einnahmen aus der Landwirtschaft soll der Betrieb selbsttragend sein.

Für die etappenweise Realisierung entstehen Kosten, für welche wir Spendengelder suchen.
Hilf auch du, damit hier neue Lebensgeschichten geschrieben werden können.

Solche Geschichten könnten in Zukunft hier entstehen…

Die folgenden von uns erfunden Kurzporträts, versuchen ein Bild zu malen, um sich besser vorstellen zu können für wen und in welchen Situationen der espaceSélah einen guten Ort ist.

Claudia Meier, Führungskraft

Claudia Meier, eine erfolgreiche Managerin in ihren späten Vierzigern, erlebte zu Beginn ihrer Midlife-Crisis eine Phase tiefgreifender Selbstzweifel. Trotz ihres beruflichen Erfolgs und eines geregelten Lebens drängte sich ihr die Frage auf, ob der eingeschlagene Weg noch Sinn machte. Erschöpft und innerlich unruhig, entschied sie sich für eine dreimonatige Auszeit im espaceSélah, einem ruhigen Rückzugsort in der Abgeschiedenheit des Berner Jura.

Dort fand sie durch tägliche Spaziergänge in der Natur und die Mithilfe mit den Tieren eine ungeahnte innere Ruhe. Besonders Lena, eines der Maultiere, hat es ihr besonders angetan. Die vielen ungeplanten Gespräche mit den Menschen, die sie dort traf, halfen ihr, sich neu zu orientieren. Sie sagt: „Ich habe in dieser Zeit wieder zu mir selbst gefunden.“

Rückblickend beschreibt Claudia die Zeit im Chaux-d’Abel als entscheidend dafür, ihre Prioritäten neu zu setzen. Sie leitete eine berufliche Veränderung ein, die ihrem Leben eine neue Richtung gab. Gleichzeitig fand sie Frieden mit ihrem Umfeld und vor allem mit sich selbst. „Es war eine wegweisende Erfahrung“, betont sie.

Philipp, Langzeitgast

Philipp, 28 Jahre alt, lebt seit einiger Zeit als Langzeitgast im espaceSélah. Obwohl er beruflich als Online-Marketing-Manager gut ausgelastet ist, spürt er eine tiefe Sehnsucht nach „mehr“. Schon lange beschäftigt ihn die Idee eines gemeinschaftlichen Lebens, in dem Menschen nicht nur nebeneinander, sondern miteinander leben und sich unterstützen. Diese Suche hat ihn nach Chaux-d’Abel geführt, wo er nun mit drei Familien zusammenlebt und arbeitet – so gut es eben neben seiner beruflichen Tätigkeit vereinbar ist.

Besonders schätzt Philipp die Momente, in denen die ganze Gruppe zusammenkommt, um ein Fest zu feiern. Wenn alle um einen großen Tisch sitzen, lachen, reden und das Leben gemeinsam geniessen, fühlt er sich am meisten erfüllt. Dieses laute, fröhliche Miteinander gibt ihm das Gefühl, einen Ort gefunden zu haben, der nicht nur Wohnraum, sondern auch Heimat bietet.

Philipp interessiert sich außerdem leidenschaftlich für Teilhabe und Nachhaltigkeit. Die Idee, dass jeder Mensch einen aktiven Beitrag zum gemeinsamen Leben leisten kann und dabei ressourcenschonend und bewusst mit der Umwelt umgeht, fasziniert ihn zutiefst. Im espaceSélah hat er die Möglichkeit, diese Prinzipien nicht nur theoretisch zu erkunden, sondern auch im Alltag zu leben. Die Balance zwischen seiner Arbeit, dem gemeinschaftlichen Leben und der nachhaltigen Ausrichtung des Projekts gibt ihm eine neue Perspektive, und er hofft, dass er eines Tages einen Weg findet, diese Werte in allen Aspekten seines Lebens zu integrieren.

Jonas, ein 18-jähriger Jugendlicher

Jonas, ein 18-jähriger Jugendlicher, stand nach dem Abbruch seiner Berufslehre im Winter vor einer ungewissen Zukunft. Verunsichert und ohne klare Vorstellung, wie es weitergehen sollte, verbrachte er Wochen damit, verschiedene Optionen abzuwägen, ohne zu einem Entschluss zu kommen. Schliesslich entschied er sich, halb freiwillig, im Chaux-d’Abel auf dem Hof mitzuhelfen – in der Hoffnung, dort einen klaren Kopf zu bekommen.

Das Arbeiten draussen in der Natur tat ihm unerwartet gut. Die körperliche Betätigung halfen ihm, sich zu erden und Abstand zu den Sorgen der letzten Monate zu gewinnen. Durch die Unterstützung und die Gespräche mit den Familien erweiterte sich sein Blick auf mögliche berufliche Wege.

Heute blickt Jonas zuversichtlich in die Zukunft und freut sich darauf, in den nächsten Wochen eine Schnupperwoche in einem neuen Berufsfeld zu beginnen. Mit frischer Motivation und wachsendem Interesse fühlt er sich wieder bereit, neue Wege zu gehen.

Maria, nach einem Klinikaufenthalt

Maria, 57 Jahre alt, kämpfte nach einer schweren Episode von Depressionen und einem längeren Klinikaufenthalt darum, wieder Fuss im Alltag zu fassen. Noch krankgeschrieben, steht sie vor der Herausforderung, sich dem Gedanken an die Rückkehr in ihren Beruf zu stellen – etwas, das ihr derzeit große Angst bereitet. Die Vorstellung, sich wieder den Anforderungen und der Hektik des Arbeitsalltags auszusetzen, erscheint ihr überwältigend. Gleichzeitig leidet sie an einer tiefen Einsamkeit, auch wenn sie dies selten laut aussprechen würde.

Im espaceSélah hat sie in den letzten Wochen Momente der Ruhe und des Trostes gefunden. Besonders geniesst sie es, bei einem Tee am Schwedenofen zu sitzen, den Hofhund zu ihren Füssen, dessen Gesellschaft ihr Trost und Wärme schenkt. Oft zieht sie sich Schneeschuhe an und macht kleine Touren durch die verschneite Landschaft.

Die Weite im Chaux-d’Abel und die Abgeschiedenheit geben Maria ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit, das ihr hilft, sich langsam wieder zu öffnen und ihre Kräfte zu sammeln. Noch ist der Weg zurück an den Arbeitsplatz unklar, aber die Momente der Stille und des einfachen Lebens haben ihr gezeigt, dass es möglich ist, Schritt für Schritt wieder zu sich selbst zu finden.